Emotionale Abhängigkeit in Beziehungen

Emotionale Abhängigkeit in Beziehungen

 

Wenn Anpassung zum Überlebensmuster wird 🤍✨

Vielleicht kennst du das Gefühl in Beziehungen immer wieder zurückzustecken, dich anzupassen um Konflikte zu vermeiden und dabei deine eigenen Bedürfnisse hinten anzustellen.

Du strebst nach Harmonie, manchmal um jeden Preis. Tief in dir spürst du eine Angst, abgelehnt oder verlassen zu werden.

 

Dieser Blogbeitrag beschäftigt sich mit der Verbindung zwischen emotionaler Abhängigkeit und Entwicklungstrauma.

Wir schauen uns an, warum du dich so schwer abgrenzen kannst.

Warum du dich in Beziehungen verlierst.

Welche Rolle spielt dabei dein Nervensystem.

Zudem stelle ich dir zwei Übungen vor, die dir helfen können aus diesem Muster auszusteigen. 🦋

 

Warum fällt es mir so schwer mich abzugrenzen?

Wenn du in deiner Kindheit emotionale Vernachlässigung, Zurückweisung oder instabile Beziehungen erlebt hast, kann dein Nervensystem gelernt haben: Ich bin nur sicher, wenn ich mich anpasse.

Dieses Überlebensmuster wird in der Traumatherapie als Fawning bezeichnet. Eine Strategie, bei der Menschen sich übermäßiger Harmonieanpassung hingeben, um Ablehnung oder Konflikte zu vermeiden. Sie tragen quasi eine Maske und geben ihre eigene Identität auf.

Während Kampf- oder Fluchtreaktionen bekannter sind, ist Fawning eine eher versteckte Traumareaktion:

🩶 Kampf: Ich gehe in Konfrontation, um mich zu schützen.

🩶 Flucht: Ich ziehe mich zurück, um Sicherheit zu finden.

🩶 Erstarren (Freeze): Ich werde emotional taub und ziehe mich innerlich zurück.

🩶 Fawning: Ich passe mich an, stelle meine eigenen Bedürfnisse zurück und mache es allen recht. Es entsteht eine Leere, Sinnlosigkeit breitet sich aus und es kann zu Schmerzen führen.

 

Vielleicht erkennst du dich darin wieder?

Dass du automatisch nach Harmonie strebst, deine Wünsche unterdrückst und es kaum erträgst, wenn jemand wütend auf dich ist?

All das ist kein Charakterfehler. Es ist eine Strategie, die dir einst geholfen hat zu überleben. Doch heute schadet sie dir vielleicht mehr, als sie nützt.

Welche Grundbedürfnisse wurden unterdrückt?

Jedes Kind kommt mit tiefen emotionalen Grundbedürfnissen wie Essen, trinken und schlafen zur Welt. Aber es gibt noch weit mehr als diese „Versorgungsgrundbedürfnissen“

Werden diese alles nicht erfüllt, kann es sein, dass wir lernen, unsere eigenen Bedürfnisse als „nicht wichtig“ abzuwerten.

🌱 Das Bedürfnis nach Sicherheit: Wenn dein Nervensystem gelernt hat, dass Beziehungen unvorhersehbar oder unsicher sind, wirst du unbewusst alles tun, um Harmonie aufrechtzuerhalten, selbst wenn du dich dabei selbst verlierst.

🌱 Das Bedürfnis nach Autonomie: Wenn deine Wünsche oft abgewertet oder ignoriert wurden, kann es sein, dass du heute Schwierigkeiten hast, deine eigene Meinung zu vertreten.

🌱 Das Bedürfnis nach Zugehörigkeit und Verbindung: Wenn Liebe an Bedingungen geknüpft war („Ich mag dich nur, wenn du brav bist“), kann sich tief in dir der Glaubenssatz festgesetzt haben:

Ich bin nur liebenswert, wenn ich es anderen recht mache.“

 

Das Fatale: Unser Nervensystem bleibt in diesem Muster solange hängen, bis wir bewusst daran arbeiten, es zu durchbrechen.

 

Wie kann ich mit emotionaler Abhängigkeit umgehen?

💛 Schritt 1: Deine Muster erkennen und anders handeln

Mach dir bewusst, in welchen Situationen du dich automatisch anpasst.

Achte darauf, ob du Dinge sagst wie: „Ach, ist nicht so schlimm.“ oder „Hauptsache, die anderen sind glücklich.“

Bedürfnisse kennenlernen, dich hinterfragen was du wirklich willst und nicht was du meinst machen zu müssen.

Du bist es wert und darfst dich selbst versorgen.

So schaffst du eine Verbindung zu dir.

 

💛 Schritt 2: Dein Nervensystem beruhigen

Sicherheit beginnt in dir. Dein Nervensystem darf lernen, dass du nicht mehr abhängig von der Anerkennung anderer bist. Dein Nervensystem kann erst entspannen wenn du nicht mehr auf Nahrungssuche bist, ansonsten ist es zu sehr im Stressmodus.

 

Hier zwei Übungen, die dir dabei helfen können:

Übung 1: „Mein sicherer Ort“ 🏡

1️⃣ Schließe deine Augen und atme tief ein und aus.

2️⃣ Stelle dir einen Ort vor, an dem du dich vollkommen sicher fühlst.

Ein Ort, den es vielleicht in deiner Kindheit gab oder den du dir selbst erschaffen kannst.

3️⃣ Tauche mit allen Sinnen in diesen Ort ein: Wie riecht es dort? Wie fühlt es sich an? Welche Geräusche hörst du? Stelle es dir so bildhaft wie möglich vor.

4️⃣ Spüre, wie dein Körper darauf reagiert. Vielleicht entspannt sich deine Atmung oder deine Schultern sinken ein wenig.

Diese Übung hilft deinem Nervensystem, nach und nach mehr innere Sicherheit zu finden.

 

Übung 2: „Mini-Abgrenzung im Alltag“ 🚦

Wenn du dich immer wieder anpasst, kannst du in kleinen Schritten lernen dich selbst wichtiger zu nehmen.

👉 Starte mit kleinen „Nein“-Übungen: Statt sofort „Ja“ zu sagen, wenn dich jemand um etwas bittet, nimm dir kurz Zeit.

Sage: „Ich überlege es mir und gebe dir Bescheid.“

👉 Spüre in dich hinein: Will ich das wirklich? Oder sage ich nur Ja, um Konflikte zu vermeiden?

 

Diese kleinen Schritte helfen dir, dich selbst wieder bewusster wahrzunehmen.

Du darfst dich selbst an die erste Stelle setzen.💜

 

Wenn du dich in diesem Beitrag wiedergefunden hast, sei sanft mit dir.

Dein Nervensystem hat sich nicht ohne Grund an diese Überlebensstrategie gewöhnt. Doch du darfst lernen, dich selbst wichtiger zu nehmen.

Deine Bedürfnisse sind genauso wertvoll wie die der anderen. 💛

 

Wenn du dich weiter mit dem Thema auseinander setzten möchtest, dann können wir zusammen in meiner 1:1 Session zusammen einen Weg finden, damit du dich von Abhängigkeiten Stück für Stück lösen kannst.

 

Von Herzen💕

Deine Julia

Chat starten
Schreib mir bei WhatsApp...
Hey 👋🏻,

Wie kann ich Dir helfen?
Schreib mir einfach persönlich bei WhatsApp. Klicke dafür auf den Button "Chat starten"

Ich freue mich auf Dich.
Deine Julia 😊