Wenn die Welt zu viel ist: Hochsensibilität & Trauma

🌚 Dunkelheit & Innere Arbeit – Wie du Reizüberflutung erkennst, deine Grenzen schützt & dein Nervensystem regulierst

Es gibt Tage, an denen fühlt sich die Welt einfach zu laut an.
Zu schnell.
Zu viel.

Vielleicht kennst du das:
Menschen reden, der Alltag fordert dich, Termine drängen und in dir zieht sich etwas zusammen. Dein Körper wird eng, deine Atmung flach. Manchmal kommt Essdruck. Manchmal Rückzug. Manchmal das Gefühl, „nicht zu funktionieren“.

Doch das Problem ist nicht, dass du zu empfindlich bist.
Der Punkt ist: Dein Nervensystem ist erschöpft, nicht falsch.

Gerade Frauen, die ein Trauma erlebt haben oder lange in einer Essstörung festhingen, kennen diese Intensität besonders stark. Das Nervensystem ist wachsam, feinfühlig, überangepasst und oft viel schneller überlastet als bei anderen.

🤯 Was passiert bei Reizüberflutung? Und warum es nichts mit Schwäche zu tun hat

Hochsensibilität bedeutet nicht „zu emotional“.
Es bedeutet: Dein Nervensystem nimmt mehr wahr, deutlicher und tiefer.

Wenn Trauma dazukommt, verstärkt sich dieser Effekt:

  • Geräusche wirken lauter
  • Stimmungen greifen schneller
  • Kritik trifft härter
  • Körperempfindungen fühlen sich intensiver an
  • Entscheidungen überfordern schneller
  • Essen wird zum Ventil, um das Chaos zu beruhigen oder zu kontrollieren

Vielleicht nimmst du sogar Energien anderer Menschen auf, bevor du deine eigenen überhaupt spürst.

Das ist kein Charakterfehler, dass ist ein Überlebensmuster.
Dein Körper hat gelernt, früh Gefahren zu erkennen.
Heute braucht er etwas anderes:
Sanftheit, Grenzen, Halt.

 

Grenzen setzen – ohne dich schuldig zu fühlen

Für viele hochsensible Frauen mit Trauma sind Grenzen kein „Normalzustand“, sie waren früher gefährlich oder unerwünscht. Vielleicht hast du gelernt:

  • Ich darf niemanden enttäuschen.“
  • Ich muss funktionieren.“
  • Ich darf keine Bedürfnisse haben.“
  • Ich muss für die Stimmung anderer verantwortlich sein.

Doch wahre Heilung beginnt, wenn du lernst zu sagen:

Ich brauche Ruhe.“

Ich kann gerade nicht.“
„Ich wähle mich.“

Grenzen schützen dein Nervensystem, nicht dein Ego.
Sie sind keine Mauern.
Sie sind Türen, die du selbst in der Hand hast.

🧘🏼‍♀️ Tools zur Erdung & Regulation, wenn alles zu viel wird

Damit du wieder bei dir ankommst, braucht dein Nervensystem Co-regulation (durch sichere Menschen) und Self-regulation (durch dich).
Hier sind einfache, wirksame Übungen:

🫁 1. Der „Lange Ausatem“

Atme 4 Sekunden ein – und 6–8 Sekunden aus.
Dein Körper schaltet automatisch in Sicherheit.

👣 2. Der Bodenkontakt

Setze dich hin, spüre deine Füße.
Drücke sie leicht in den Boden, bis du dich wieder „im Körper“ fühlst.

🔥 3. Wärme gegen Überforderung

Lege eine Wärmflasche oder warme Hand auf deinen Bauch.
Wärme signalisiert deinem Nervensystem: „Ich bin sicher.“

🩷 4. „Stop & Soft“

Lege eine Hand auf dein Herz und sage innerlich:
„Stopp. Alles darf langsamer werden.“

5. Sensorische Begrenzung

  • Noise-Cancelling-Kopfhörer
  • Schal um die Schultern
  • gedimmtes Licht
  • Handy auf „Nicht stören“

Nicht, weil du schwach bist – sondern weil du dich schützt.

🌚 Wie Dunkelheit zur Verbündeten wird

Der Herbst und Winter bringen nicht nur Dunkelheit im Außen, sondern auch im Innen ans Licht, was lange getragen wurde.
Es ist die Zeit, in der Hochsensibilität nicht mehr als „Problem“ wirkt,
sondern als Einladung:

Entschleunige.
Spüre.
Begleite dich.

Die Stille deckt nicht deine Schwäche auf –
sie zeigt dir, wo du dich selbst wiederfinden darfst.

✍🏻 Affirmation für deine innere Sicherheit

Ich muss nicht alles aushalten.
Ich darf mich schützen.
Ich darf fühlen, was echt ist und loslassen, was zu viel ist.“

Fazit – Du bist nicht zu sensibel. Die Welt ist oft zu laut.

Hochsensibilität & Trauma machen das Leben intensiver.
Aber nicht schlechter.
Nicht schwächer.
Nicht unheilbar.

Wenn du lernst, dein Nervensystem zu verstehen, entsteht ein neuer Raum:
Ein Raum, in dem du dich nicht mehr überforderst, sondern begleitest.
Ein Raum, in dem du spürst:
Ich darf mich halten, selbst wenn die Welt zu viel ist.

 

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